Aktuelle Aspekte des betäubungslosen Schächtens in Bezug auf BSE
In einem Interview wies Dr.
Markus Moser, Leiter von Prionics AG, des Schweizer Branchenführers der
Testhersteller für BSE Nachweis darauf hin, dass bei der Bolzenschlachtmethode
bei Rindern die sogenannte Blut-Hirn-Schranke aufgehoben wird und damit die
BSE-Erreger (Prionen) über den gesamten Körper verteilt werden.
Prionics AG, University of Zürich, Winterthurerstr.
190, CH-8057 Zürich, Switzerland
Wissenschaftliche
Untersuchungen zu diesem Thema liegen bereits seit einigen Jahr vor, wie z.B.
Ende August 1996 berichteten Tam Garland, Nathan Bauer und Murl Bailey
Jr. vom College of Veterinary Medicine in Texas in einem kurzen Brief an das
britische Medizinjournal Lancet, daß sie bei mehreren in texanischen Schlachthöfen
verarbeiteten Rindern Hirngewebe in den Zweigen der Lungenschlagader fanden [GWF]. Die
Gewebestücke maßen einige Millimeter bis 14 cm [GWF].
Die Schlachttiere waren vor dem Ausbluten mit dem pneumatischen Bolzenschußapparat
"Knocker" betäubt worden [GWF].
Bei Anwendung des Bolzenschußapparates
gelangen Bakterien vom Bolzen bis in die Rindermilz. Nach dem Einsatz des
Rückenmarkzerstöreres fand man sie sogar regelmäßig im Fleisch.
Diese bereits im Jahre 1978 von
Mackey und Derrick publizierten Daten
zeigen deutlich, daß schon der Bolzenschuß mit großer Wahrscheinlichkeit
BSE-Infektiosität aus dem Gehirn durch den Blutkreislauf in den Körper bringen
kann. Wird zusätzlich der Rückenmarkzerstörer eingesetzt, dann ist auf jeden
Fall mit einer Kontamination von Muskelfleisch durch kleinste Partikel aus dem
Gehirn zu rechnen. Da sich die Prionen auch außerhalb der Zellen im Gehirn
bewegen, können diese noch leichter als Gehirnfetzen oder Bakterien die
feinsten Adern passieren. [JGB]
Das Scientific Committee on
Veterinary Measures relating to Public Health untersuchte im Auftrag der
EU-Kommission die von pneumatischen Bolzenschußapparaten ausgehende Gefahr
einer Kontamination anderer Gewebe mit BSE-infektiösem Gehirnmaterial und
gab am 17. Februar 1998 die im folgenden zusammengefaßte Stellungnahme ab.
Da aber schon 1 Gramm Gehirn von einem BSE-infizierten
Rind für die tödliche
Infektion eines anderen Rindes ausreicht, hält es (das Komitee) das Risiko
einer Kontamination anderer Gewebe aufgrund der Verwendung pneumatischer
Bolzenschußapparate für ernsthaft bedenkenswert. [JFZ]
Das Komitee zitiert aber auch die Arbeit von Mackey und Derrick [JGB],
welche auch für die kombinierte Anwendung von Bolzenschußapparat und Rückenmarkzerstörer
die Gefahr einer Kontamination von Muskelfleisch mit BSE-Infektiosität aus dem
Gehirn nachweist [JGB].
JFZ .Safety of slaughter
practices and methods : risk of spread of BSE infectivity through cross
contamination of different tissues by using pneumatic stunning during the
slaughtering process of ruminants - 17 February 1998 - http://europa.eu.int/comm/dg24/health/sc/scv/out02_en.html
JGB. Mackey,B.M.;
Derrick,C.M. - Contamination of the deep tissues of carcasses by bacteria
present on the slaughter instruments or in the gut - Journal of Applied
Bacteriology 1979 Apr; 46(2): 355-66
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